Warum ist es in Dubai und Abu Dhabi so heiß? Luftfeuchtigkeit in den VAE erklärt

Die Temperaturen in den Vereinigten Arabischen Emiraten erreichen erneut das obere Ende des Thermometers.

Die Außenterrassen werden geschlossen und der Balkon wird bald tabu sein.

Das Nationale Zentrum für Meteorologie sagte am Mittwoch, dass die Luftfeuchtigkeit in Teilen der VAE bis zu 100 Prozent erreichen könnte.

Sweihan, Razeen und Abu Al Abyad in Abu Dhabi waren drei Standorte, an denen 100 Prozent erreicht werden konnten.

Aber auch in der Stadt Abu Dhabi könnten die Werte mit 90 Prozent und in Ruwais mit 80 Prozent ihren Höhepunkt erreichen, was zu einer sehr schwierigen Situation führen würde.

Die Vereinigten Arabischen Emirate bereiten sich auf einen weiteren heißen Sommer vor, da die Temperaturen diese Woche fast 50 °C erreichen werden.

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Das NCM sagte in seinem neuesten Fünf-Tages-Bulletin, dass die Temperaturen in Abu Dhabi und Dubai einen Großteil der Woche um die mittleren bis späten 40er-Grade schwanken würden und am Sonntag in der Hauptstadt einen Höchstwert von 48 °C erreichen würden.

Die Temperaturen werden am Mittwoch in Al Ain voraussichtlich 47 °C erreichen und sowohl in Abu Dhabi als auch in Dubai über 40 °C steigen.

Steigende Temperaturen sind derzeit auf der ganzen Welt üblich. Der Montag war weltweit der heißeste Tag seit Beginn der Aufzeichnungen, da Wissenschaftler warnen, dass die Welt ihre Ziele zur Emissionsreduzierung und Eindämmung des Temperaturanstiegs nicht erreicht.

Zurück in den Vereinigten Arabischen Emiraten sorgt die hohe Luftfeuchtigkeit dafür, dass die heißen Tage immer wärmer werden. Welche Wissenschaft steckt also hinter dem Wetter, das so viele verschwitzte Arbeitshemden verursacht? Und ist die Art und Weise, wie wir die Luftfeuchtigkeit üblicherweise messen, falsch?

Die Luftfeuchtigkeit ist ein Maß dafür, wie viel Wasserdampf sich in der Luft um uns herum befindet. Je mehr Feuchtigkeit in der Luft ist, desto höher ist die Luftfeuchtigkeit.

Normalerweise ist die Luftfeuchtigkeit in Wettervorhersagen die relative Luftfeuchtigkeit oder die Luftfeuchtigkeit als Prozentsatz der maximalen Wasserdampfmenge, die die Luft aufnehmen kann. Wie viel Feuchtigkeit die Luft aufnehmen kann, hängt von der Lufttemperatur ab.

Sowohl am Montag als auch am Dienstag kann es 38 °C betragen, aber der Dienstag könnte sich deutlich heißer anfühlen. Der Grund liegt wahrscheinlich in der Feuchtigkeit und insbesondere in der Art und Weise, wie unser Körper darauf reagiert.

Mit hohen Temperaturen und geringer Luftfeuchtigkeit kommen wir meist relativ gut zurecht. Wenn es heiß ist, aber die Luftfeuchtigkeit niedrig ist, schwitzen wir und diese Feuchtigkeit verdunstet leicht in die Atmosphäre. Dieser Prozess hilft uns, uns abzukühlen.

Typischerweise kommt es in Dubai und Abu Dhabi im Juni und September zu zwei Schüben hoher Luftfeuchtigkeit, die von den Einwohnern als „Schweißwetter“ bezeichnet werden. Pawan Singh / The National

Bei sehr hoher Luftfeuchtigkeit ist die Atmosphäre jedoch bereits stark mit Feuchtigkeit gefüllt, was bedeutet, dass sie so verstopft ist, dass kein Platz für viel mehr Dampf vorhanden ist. Das bedeutet, dass Flüssigkeit aus unserer Haut langsamer verdunstet, was zu einer Überhitzung unseres Körpers führt.

Deshalb gibt es in Wettervorhersagen oft zwei Zahlen – die tatsächliche Temperatur und eine „gefühlte“ Zahl, die die Luftfeuchtigkeit berücksichtigen soll.

Feuchtigkeit entsteht durch die Verdunstung von Wasser aus großen Gewässern. Wenn sich die Temperaturen erwärmen, erwärmen sich beispielsweise auch die Meere, wodurch mehr Feuchtigkeit in die Atmosphäre verdunstet. Aus diesem Grund ist die Luftfeuchtigkeit in Küstengebieten wie der Stadt Abu Dhabi und Dubai schlechter.

In Zeiten hoher Luftfeuchtigkeit ist es besonders wichtig, ausreichend Flüssigkeit zu sich zu nehmen. Wenn möglich, vermeiden Sie es, nach draußen zu gehen, und wer im Freien Sport treibt, sollte sich der potenziellen Gefahr eines Hitzschlags besonders bewusst sein. Zu Hause kann ein Luftentfeuchter Abhilfe schaffen, indem er der Luft Feuchtigkeit entzieht.

Meteorologen verwenden den Taupunkt häufig als Maß dafür, wie viel Wasserdampf sich in der Atmosphäre befindet, und viele argumentieren, dass dies im Vergleich zur relativen Luftfeuchtigkeit eine weitaus genauere Vorhersage darüber liefert, wie unangenehm sich Menschen wahrscheinlich fühlen werden.

Entscheidend ist, dass wärmere Luft weitaus mehr Feuchtigkeit speichern kann als kühlere Luft.

Der Taupunkt ist die Temperatur, bei der sich Tau auf Dingen wie Gras zu bilden beginnt oder zu Nebel oder Nebel kondensiert. Mit anderen Worten, es ist der Punkt, an dem die Luft nicht mehr den gesamten Dampf aufnehmen kann und ein Teil zu Flüssigkeit kondensiert, was bedeutet, dass die relative Luftfeuchtigkeit 100 Prozent beträgt.

Der Taupunkt ist immer niedriger oder gleich der Lufttemperatur. Je näher die Lufttemperatur am Taupunkt liegt, desto feuchter fühlt es sich an. Und wenn sie weiter entfernt sind, wird es sich angenehm anfühlen.

Kritiker der Messung der relativen Luftfeuchtigkeit argumentieren, dass sie zwar einfach, aber oft irreführend sei. Dies liegt daran, dass die Menge an Feuchtigkeit, die die Luft aufnehmen kann, je nach Temperatur variiert. Während die relative Luftfeuchtigkeit uns sagt, wie nah das Wasser in der Luft an der Sättigung ist, sagt sie uns nicht, wie viel Gesamtfeuchtigkeit sich tatsächlich in der Luft befindet.

Beispielsweise mag eine relative Luftfeuchtigkeit von 70 Prozent hoch klingen, aber wenn das Wetter kalt ist, fühlt es sich weniger stickig an als eine relative Luftfeuchtigkeit von 50 Prozent bei sehr heißem Wetter, da sich eine höhere Menge an tatsächlicher Feuchtigkeit in der Luft befindet.

Es ist nicht nur ein unangenehmes Gefühl. Für Schimmel wird häufig die Luftfeuchtigkeit verantwortlich gemacht, da sich Wasser aus der Luft auf Oberflächen absetzt. Es kann auch die Elektronik beeinträchtigen oder zur Entstehung von Hurrikanen und Wirbelstürmen beitragen.

Untersuchungen deuten darauf hin, dass die globale Erwärmung zu Hitzewellen führen kann, die über die menschliche Überlebensgrenze hinausgehen, beispielsweise an Orten wie Abu Dhabi und Dubai.

Einer im Jahr 2015 veröffentlichten Studie zufolge wird die Feuchtkugeltemperatur (WBT) – ein kombiniertes Maß für Wärme und Luftfeuchtigkeit – voraussichtlich ansteigen, wenn die weltweiten Kohlenstoffemissionen in dem derzeitigen Ausmaß anhalten.

Bei einer WBT von mehr als 35 °C wäre es selbst der fittesten Person unmöglich, ihren Körper durch Schwitzen auf natürliche Weise zu kühlen, was bedeutet, dass Menschen möglicherweise innerhalb von sechs Stunden sterben könnten.

Wissenschaftler haben vorhergesagt, dass solche Extreme alle ein bis zwei Jahrzehnte – nach 2070 – an weiten Teilen der Golfküste auftreten könnten, wenn die globale Erwärmung nicht eingedämmt wird.